Beim modernen Gastroskop handelt es sich um einen ca. 1m langen Schlauch mit einem Durchmesser von 9,8 mm. Leistungsstarke Lichtquellen leuchten den Magen komplett aus. Über einen Kanal in diesem Schlauch wird Luft in den Magen eingeblasen, ein weiterer dient zum Absaugen von Sekret und zum Einbringen von Instrumenten zum Zweck der schmerzlosen Gewebeentnahme, Blutstillung etc.
Die Untersuchung verläuft prinzipiell schmerzfrei.
Vor der Untersuchung sollte 6 Stunden nichts mehr gegessen werden. Bis 2
Stunden vorher dürfen klare Flüssigkeiten (Wasser, Tee) getrunken
werden.
Um den Würgereiz zu unterbinden wird ein lokales Betäubungsmittel
in den Rachen eingesprüht. Die Untersuchung wird in Seitenlage mit
leicht erhobenem Oberkörper durchgeführt. Auf Wunsch erhalten
Sie ein Beruhigungsmittel ("Schlafspritze"),
um die Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten.
Der Spiegelungsschlauch wird nun eingeführt und die Speiseröhre,
der Magen sowie der Zwölffingerdarm bis zur Einmündung des Gallenganges
untersucht. Im Zuge dessen können schmerzlos Gewebeproben entnommen
werden. Diese werden mikroskopisch untersucht.
Nach der Untersuchung sollten Sie für die Dauer von 2 Stunden aufgrund
der betäubten Rachenschleimhaut auf Nahrungsaufnahme verzichten. Es
besteht die Gefahr sich zu verschlucken.
Beim modernen Coloskop handelt es sich um einen 1,30m langen Schlauch mit einem Durchmesser von 12mm. Eine starke Lichtquelle leuchtet den Dickdarm aus. Der Schlauch ist äußerst biegsam und geschmeidig. Er enthält zwei feine Kanäle, einer davon dient zum Einblasen von Luft, über den anderen Kanal können Sekret bzw. Luft abgesaugt bzw. allfällige Gewebeproben entnommen und Polypen schmerzfrei entfernt werden. Dies ist als wesentlicher Vorteil gegenüber Röntgen- bzw. CT-Untersuchungen hervorzuheben.
Die ersten zwei Liter der aus der Apotheke oder vom Hausarzt bezogenen Trinklösung (Klean Prep®, Goli-Tely®) sollten nach dem Frühstück zwischen 8 und 10 Uhr zügig getrunken werden. Die nächsten zwei Liter werden zwischen 13 und 15 Uhr verabreicht. Dazwischen können alle möglichen klaren Getränke (Saft, Tee, Mineralwasser) konsumiert werden. Zum Zeitpunkt der Untersuchung am Nachmittag ist somit eine ausreichende Säuberung des Dickdarms gewährleistet.
Die Spiegelung ist in der Regel schmerzlos. Auf Wunsch
erhalten Sie ein Beruhigungsmittel ("Schlafspritze").
Die Dauer der Untersuchung variiert zwischen 20min und einer halben Stunde.
Die Coloskopie wird in Seiten- bzw. Rückenlage durchgeführt. Dabei
wird das Instrument langsam unter gleichzeitigem Einblasen von Luft vorgeschoben.
Es kann zu leichten Blähungserscheinungen kommen. Das Gerät wird
bis zum Beginn des Dickdarms bzw. oft auch bis in den einmündenden
Dünndarm eingeführt. Beim Rückzug des Gerätes wird der
Dickdarm genauestens inspiziert und eventuelle Gewebeproben bzw. Polypen
entnommen.
Sollte die komplette Dickdarmspiegelung nicht möglich sein, ist im
Anschluss eine Röntgenkontrastmitteluntersuchung des Dickdarms (Irrigoskopie)
durchzuführen. Zu diesem Zweck erfolgt eine Überweisung zum niedergelassenen
Radiologen für den darauf folgenden Tag.
Bei der Sigmoideoskopie handelt es sich um eine Teiluntersuchung des Dickdarms, wobei das Gerät hier nur ca. 50cm eingeführt wird. Der Untersuchungsablauf entspricht dem der Coloskopie.
Auch hier wird über ein Glasfaserbündel Licht in ein starres ca. 30cm langes Metallrohr gebracht. Über einen Blasebalg kann die Darmwand entfaltet werden. Es wird hierbei nur der Mastdarm, welcher eine Länge von ca. 15cm aufweist, untersucht.
Das starre Gerät wird schmerzfrei in den Mastdarm
eingeführt. Zur Vorbereitung erhalten Sie ca. eine Viertelstunde vor
Beginn der Untersuchung einen kleinen Einlauf.
Der Darm entfaltet sich durch Einblasen von Luft, sodass die Darmschleimhaut
genau untersucht werden kann und allfällige Gewebeproben bzw. Polypen
schmerzfrei entfernt werden können.
Ähnlich wie bei der Rektoskopie wird ein ca. 10cm langes Metallrohr in den Enddarm eingebracht. Eine Lichtquelle ermöglicht die genaue Inspektion möglicher behandlungsbedürftiger Hämorrhoiden oder anderer Analerkrankungen. Zur Vorbereitung ist auch hier ein kleiner Einlauf 15min vor der Untersuchung nötig.
Ein wichtiger Teil der "sanften Endoskopie" ist
die Beruhigungsspritze, um den Untersuchungsablauf für Sie so angenehm
wie möglich zu gestalten. Falls keine Überempfindlichkeit auf
das verwendete Präparat vorliegt, erhalten Sie dieses unmittelbar vor
Untersuchungsbeginn über eine Vene, in der Regel in der Armbeuge.
Bei einer von Ihnen gewünschten Verabreichung einer Schlafspritze können
Sie unmittelbar im Anschluss an unsere Untersuchung in der Ordination ausruhen.
Zu beachten ist, dass nach einer Sedierung für 24 Stunden kein Verkehrsmittel
gelenkt werden darf. Es ist daher empfehlenswert, sich nach der Untersuchung
von einer Begleitperson bzw. einem Taxi abholen zu lassen.